Neben den Farbstoffen (Anthocyane genannt) enthält die Maische von Rotwein noch Aromastoffe und Tannine in den Beerenschalen. So gesehen verfügen Rotweine über mehr Inhaltsstoffe als Weißweine.
















































Dein Rotwein-Ratgeber
Alles was du zum edlen Getränk wissen musst!
- Was ist Rotwein?
- Warum ist Rotwein rot?
- Welche Inhaltsstoffe?
- Was ist ein Rotwein-Cuvée?
- Wie schmeckt Rotwein?
- Warum heißt es, er sei gesund?
- Wie entsteht Rotwein? Die Herstellung
- Wie Rotwein trinken?
- Die richtige Lagerung
- Die Haltbarkeit
- Wie Rotwein richtig servieren?
- Warum sollte man ihn atmen lassen?
- Was ist die ideale Trinktemperatur?
- Wozu passt er?
- Wie muss man Rotwein richtig verschließen?
- Warum wird Rotwein in grüne oder dunkle Flaschen gefüllt?
- Trocken oder Lieblich - welcher Rotwein passt zu mir?
- Rotweinsorten & -typen

Was ist Rotwein?
Unter Rotwein versteht man einen Wein, der aus blauen Weintrauben hergestellt wird. Umgangssprachlich spricht man auch von roten Trauben bzw. Rotweintrauben oder von dunklen Trauben.
Im Gegensatz dazu wird Weißwein aus hellen bzw. grünen (nicht weißen) Trauben gekeltert. Nicht nur die zum Einsatz kommenden Rebsorten, sondern auch der Herstellungsprozess und die Klassifizierungen unterscheiden sich vom Roséwein und vom Weißwein.
Der Rotwein gehört zu den populärsten Wein Sorten auf der ganzen Welt und bietet diverse Eigenheiten, die ihn zu einer Top-Wahl machen.
Die Geschichte von Rotwein ist alt und beeindruckend. Man geht davon aus, dass schon vor achttausend Jahren dunkler Wein aus Trauben gepresst wurde, wobei die griechische und römische Antike zu den wichtigsten frühen Phasen der Rotwein-Geschichte zählen. Es waren die Griechen und Römer, die mit dem Anbau von Weintrauben im großen Stil begannen.
Noch heute ist der Rotwein im Mittelmeerraum zu Hause, wobei er ebenso im Rest der Welt in etlichen Anbaugebieten anzutreffen ist.
Warum ist Rotwein rot?
Die roten Farbpigmente befinden sich für gewöhnlich in der Beerenschale der Trauben - und genau aus diesem Grund greifen manche Winzer auf rote Rebsorten zurück, um - ohne die Schalen - daraus Weißwein zu keltern. Ein Beispiel hierfür ist der Champagner, dessen Assemblage oft neben Weißweintrauben wie Chardonnay noch Rotweintrauben wie Pinot Noir und Pinot Meunier umfasst.
Die Farbstoffe für die Herstellung von Rotwein, sind also in den Schalen der Trauben enthalten. Herausgelöst werden sie während der Maischegärung. Unter der Maische fasst man das Fruchtfleisch, den Traubensaft, die Schale und die Kerne zusammen. Sie werden zum Gären gebracht. Da der fermentierende Most auf dieser Maische verbleibt, gehen die in der Masse enthaltenen Gerbstoffe, Tannine, Geschmacksstoffe und Farbpigmente an die Flüssigkeit über.
Die letztendliche Rotwein Farbe hängt von zwei Faktoren ab: zum einen von der Rebsorte und den Farbstoffen der Beeren, und zum anderen davon, wie lang der Most auf den Schalen verbleibt. Je länger die Maischegärung, desto intensiver der Farbton.
Hinterher ist der Rotwein z. B. ziegelrot, rubinrot, purpurrot oder granatrot mit dunkleren Reflexen. Reifere Rotweine können bräunlich oder dunkelrot aussehen, jüngere Rotweine hingegen weisen oft einen violetten Schimmer auf.
Welche Inhaltstoffe?
Aus diesem Grund sollte ein Rotwein länger lagern: Beinhaltet er zu viele Gerbstoffe, mag er verschlossen und roh wirken. Unter Tanninen versteht man die Stoffe, die zu einem zusammenziehenden bis pelzigen Gefühl im Mundraum führen können.
Sie sind außerdem bei zu hohem Anteil für die Bitterkeit mancher Weine verantwortlich. Auf der anderen Seite spielen Tannine - gemeinsam mit Säuren - eine bedeutende Rolle bei der Konservierung von Rotwein.
Sind Rotweine reich an Tanninen und/oder Säure, darf man sie jahrelang aufbewahren. Zum Teil hat man die Tannine der langen Reifelagerung von Rotwein in Barriques zu verdanken.
Was ist ein Rotwein-Cuvée?
Wie beim Schaumwein aus der Champagne und aus anderen Regionen sowie Ländern ist es möglich, eine Rotwein Cuvée herzustellen. Damit bezeichnet man Rotweine, die nicht sortenrein aus nur einer einzigen Rebsorte gekeltert wurden.
Das Vermischen von mehreren Sorten und/oder von mehreren Lagen innerhalb der Anbaugebiete verleiht dem Wein bestimmte Charakteristika. Häufig erfolgt der Ausbau getrennt, und danach geht es an der Verschneiden bzw. Vermählen.
Die Cuvée beim Rotwein ist mit dem Blend bei Spirituosen wie Whisky und Rum vergleichbar. Das Ziel ist es, dem Wein durch den Verschnitt eine komplexere, harmonischere und aromatischere Persönlichkeit zu verleihen.
Rotweincuvées sind in diversen Wein Ländern wie Frankreich (Bordeaux) und Italien (Toskana) sowie zunehmend auch in deutschen Weinbaugebieten üblich.
Wie schmeckt Rotwein?
Der Geschmack von Rotwein lässt sich nicht pauschal beschreiben, denn er hängt von zahlreichen Faktoren ab. Im Normalfall präsentiert er sich fruchtbetont mit einem feinherben Beiklang. Nuancen von Vanille, Kakao/Schokolade, Tabak und Holz gesellen sich meist zu den üblichen Hauptnoten von Beeren, Kirschen und Pflaumen. Manchmal trifft man beim Rotwein-Bouquet auch auf etwas Würziges.
Warum heißt es, er sei gesund?
Es heißt, Rotwein sei gesund - und diese Überzeugung hält sich bereits seit der Antike. Woran liegt das? Rotwein beinhaltet nicht nur allerlei tolle Aromen, sondern auch kostbare bioaktive Wirkstoffe. In der Traubenschale (und im Kern) beispielsweise finden sich Resveratrol und Antioxidantien, mit denen u. a. die Alterung von Zellen verlangsamt wird und man Arteriosklerose vorbeugen kann.
Eben jene Haut fehlt bei der Gärung von Weißwein, weshalb aus ernährungsmedizinischer Sicht der Rotwein "gesünder" scheint als der Weißwein.
Hinzu kommt der hohe Polyphenolgehalt, wobei hiermit die Tannine gemeint sind. Hiervon erhofft man sich Auswirkungen auf Magen-Darm-Beschwerden, die Niere, das Herz und Erkrankungen wie Krebs.
Rebsorten wie Pinot Noir (Spätburgunder), Malbec, Merlot, Shiraz (Syrah) und Cabernet Sauvignon werden besonders für ihre Inhaltsstoffe geschätzt, nicht zuletzt aufgrund seinem wahrscheinlich positiven Einfluss auf das Herz-Kreislauf-System. Manche gehen davon aus, Rotwein könne die Lebensspanne ein wenig verlängern oder schlanker machen. Zudem mag der enthaltene Alkohol das Cholesterin-Verhältnis günstig beeinflussen.
Übrigens: All diejenigen, die auf Schwefel allergisch reagieren, sollten sich an Bio-Rotwein halten. Biozertifizierter Wein wird nämlich kaum oder gar nicht geschwefelt, und zudem kamen die Trauben nicht mit Chemikalien in Berührung.
Ein Glas Rotwein am Tag hört sich also verlockend an! Bei all dem sollten Sie bedenken, dass in einem Glas Wein mindestens 70 % Wasser und 10 % Alkohol enthalten sind. Der Anteil an Polyphenolen mag bei 0,1 bis 3,5 g/l liegen.
Wie entsteht Rotwein? Die Herstellung
Zwei Prozesse spielen bei der Rotwein-Herstellung eine wichtige Rolle: die Mazeration und die Digestion, wobei entweder der eine oder der andere Prozess zum Tragen kommt.
Der Schlüsselfaktor ist die alkoholische Gärung. Sie führt zum einen zur Gewinnung von Alkohol aus dem Lesegut und verleiht der Flüssigkeit zum anderen ihre rötliche Farbe. Der ursprünglich farblose Saft der Beeren (so nennt man die Weintrauben) wird zu einer Maische verarbeitet, die gärt.
Die festen Bestandteile dieser Beerenmaische umfassen die Traubenkerne, die Schale der Weintrauben und zum Teil auch das Stielgerüst. Aus diesen Bestandteilen werden bestimmte Komponenten herausgelöst.
Vor dem Gären geht es bei der Herstellung von Rotwein an
- das Entrappen (das Abbeeren, bei dem die Weintraubenbeeren von der Rebe abgelöst und entstielt werden),
- das Quetschen,
- das Maischen (sodass ein Gemisch aus Traubenkernen, Beerenschalen und Most entsteht) und
- das Keltern, auch Pressen genannt.
Die Gärung: ein Schlüsselfaktor bei der Herstellung
Beim klassischen Herstellungsprozess von Rotwein findet der Vorgang während der Maischegärung statt, die je nach Hersteller und erwünschtem Endergebnis unterschiedlich lang dauern kann. Andere Weingüter ziehen es vor, bei der Produktion von Rotwein die Maische vor dem Vergären zu erhitzen.
Um die rote Färbung zu erhalten, trennt man bei der Rotweinherstellung - im Gegensatz zur Weißweinherstellung - nach dem Quetschen und Rebeln der gelesenen Weintrauben die Schalen nicht vom Most. Stattdessen lagert der Most je nach der Temperatur von 20 bis 30 °C einige Tage oder Wochen auf der Maische. Verweilt er vergleichsweise kurz auf der Maische, erhält man einen zart gefärbter Roséwein statt einen kräftig roten bis bläulichen Rotwein.
Die Dauer der Maischegärung übt einen Einfluss auf den Charakter des Rotweins aus. Eine kurze Gärung liefert fruchtige Weine, die kein wirkliches Potenzial zur Alterung besitzen und nach dem Kauf getrunken werden sollten. Zieht sich die Gärung der Maische länger hin, bedeutet dies einen höheren Anteil an herausgelösten Phenolen und Tanninen im Wein, was wiederum den Ausbau zu einem Lagerwein ermöglicht.
Generell mag die Maischegärung zwischen 2 und 30 Tage dauern. Die erste Gärung bei der Herstellung von Rotwein ist die eben beschriebene alkoholische Gärung. Ihr schließt sich die zweite Gärung an, die man in Fachkreisen als malolaktische Gärung kennt.
Sie findet in der Regel bei erhöhter Temperatur statt. Unter dem Fachbegriff versteht man den biologischen Säureabbau von Rotweinen. Genau genommen wird die scharfe Apfelsäure durch eine bakterielle Reaktion in die mildere Milchsäure umgewandelt.
Vor einigen Jahrzehnten hat es sich bei den Weinkellereien rund um den Globus eingebürgert, die malolaktische Gärung bewusst einzuleiten. Rotwein, der auf diese Art und Weise gekeltert wird, gibt sich am Gaumen weicher und runder.
Es ist jedoch nicht bei jeder Art von Rotwein ratsam, dieses Verfahren zu verwenden. Außerdem ist eins zu bedenken: Wer das Meiste aus dem Produkt herausholen möchte, sollte Rotwein richtig lagern.
Das A und O: der Ausbau
Was bedeutet es, wenn man vom Ausbauen spricht? Dies ist ein anderer Ausdruck für die Fasslagerung, wie sie nicht nur bei Wein, sondern auch bei Spirituosen eine wichtige Rolle spielt. Man sollte nach der abgeschlossenen Gärung Rotwein ausbauen, um ihn durch das Reifen zu veredeln. Je nach der Weinart dauert der Ausbau von Rotwein kürzer oder länger und findet im traditionellen Barrique aus Eichenholz oder in größeren Fässern oder Tanks statt.
Manche Rotweine werden nur wochen- oder monatelang ausgebaut, andere reifen jahrelang. Es kommt u. a. auf den Jahrgang, die Qualität, das Potenzial und natürlich die Weinart und Rebsorten an.
Der Rotwein-Ausbau ist ein recht kostenintensiver Prozess, was erklärt, warum lang gelagerter Wein ins gehobene Preissegment gehört. Das Barrique besitzt im Vergleich zu anderen Fassarten ein relativ geringes Fassungsvermögen von 225 l und ermöglicht einen engeren Kontakt zwischen Holz und Flüssigkeit.
In diesem Zuge führt der lange und intensive Holzkontakt dazu, dass der Rotwein aus dem Barrique diverse Holzinhaltsstoffe in sich aufnimmt. Diese Geschmacksstoffe kommen später beim Trinken zum Ausdruck.
Der Ausbau von Rotwein im Barrique ist eine Tradition aus Frankreich, die nicht mehr sehr oft zum Einsatz kommt.
Wie Rotwein tinken?
Die richtige Lagerung
Wie lagert man Rotwein richtig, wenn man nicht trinkfertige Konsumweine kauft? Die richtige Lagerung von Rotwein sollte vom jeweiligen Produkt abhängig gemacht werden.
Handelt es sich um moderne Flaschen mit Schraubverschluss oder versiegeltem Kunststoffkorken, spielt es keine Rolle, ob die Flaschen stehend oder liegend aufbewahrt werden.
Am besten sollte man Rotwein bei einer Temperatur von 7 bis 18 °C und bei einer Luftfeuchtigkeit von 50 bis 80 % im Dunkeln lagern.
Lagerfähige Rotwein mit Naturkorken lagert man horizontal (liegend).
Die Haltbarkeit
Die Haltbarkeit von Rotwein hängt sowohl von seinem Potenzial und seiner Herstellungsweise als auch von seiner sachgemäßen Aufbewahrung ab.
Als Faustregel lässt sich bedenken: Je süßer ein Wein ist, desto länger kann er aufbewahrt werden.
Ebenso gilt: Je mehr Säure und/oder Tannine ein Rotwein enthält, desto länger ist er lagerfähig.
Zu beachten ist des Weiteren, dass das Produkt einen relativ hohen Alkoholgehalt von mindestens 12,5 % vol. aufweisen sollte, wenn man den Rotwein lagern möchte. Nicht zuletzt kommt es auf die Rebsorte(n) an, denn manche Weine verfügen von Haus aus über eine gute Lagerfähigkeit. Das gilt z. B. für Cabernet Sauvignon, Syrah (Shiraz),Nebbiolo, Tannat und Sangiovese.
Darüber hinaus spielt es eine Rolle, um welche Art bzw. Qualitätsstufe von Rotwein es sich handelt:
- Ein regulärer Qualitätswein kann 1 bis 3 Jahre gelagert werden,
- ein säurebetonter Qualitätswein bis zu 6 Jahre,
- ein Kabinettwein könnte 1 bis 4 Jahre aufbewahrt werden,
- Spätlesen und Auslesen besitzen ein Lagerungspotenzial von 3 bis 6 Jahren oder
- bei Beerenauslesen sogar 10 Jahren.
Die korrekte Lagerung von Rotwein mag sich positiv auf den Geschmack und das Aroma auswirken, wobei es stets zu einer Oxidierung kommt. Die Rotweinlagerung mit der dabei stattfindenden Flaschenreifung macht gleichzeitig die Farbe heller.
Dabei sollte man nicht vergessen, dass die Mehrheit der heute erhältlichen Rotweine so ausgebaut wird, dass sie trinkfertig sind und von einer langen Aufbewahrung gar nicht wirklich profitieren. Das hat nicht zuletzt damit zu tun, dass die meisten keinen Weinkeller oder anderen geeigneten Platz zur Lagerung von Rotwein besitzen.
Wie Rotwein richtig servieren?
Wie bei Spirituosen oder auch Gerichten kommt es auch beim Rotwein darauf an, dass er richtig serviert und präsentiert wird. Je hochwertiger und interessanter der Rotwein, desto wichtiger werden bestimmte Rituale und passendes Zubehör. Will man Rotwein richtig trinken, benötigt man auf jeden Fall ein Rotweinglas.
Elegante Rotweingläser mit bauchiger Kelchform und großer Glasöffnung machen es den Aromen möglich, zu begeistern - aber nur, wenn die Flüssigkeit atmen durfte. Neben den Rotweingläsern spielen die richtige Trinktemperatur und in vielen Fällen auch das Karaffieren und das Dekantieren eine bedeutende Rolle.
Man schwenkt das Glas und riecht am Wein, bevor man einen ersten kleinen Schluck nimmt. Er wird im Mund gehalten, um den Geschmack zu verkosten. Danach kann man ganz normal den Rotwein trinken.
Warum sollte man ihn atmen lassen?
Warum Rotwein atmen lassen? Der Vorgang des Atmen lassen oder Karaffieren bezeichnet die übliche Vorgehensweise, den Inhalt der Rotweinflasche vor dem Servieren in eine bauchige Karaffe mit größerem Boden umzufüllen. Man setzt den Rotwein somit einige Zeit der Luft aus. Der Sauerstoffkontakt soll zum einen mehr Aromen herauslösen und zum anderen bestimmte bestehende Aromen mildern.
Letzteres empfiehlt sich insbesondere bei jüngeren Rotweinen mit einem hohen Gehalt an Tanninen, die relativ kraftvoll und ungeschliffen wirken können. Das Atmen hilft dabei, die Gerbstoffe weicher und harmonischer erscheinen zu lassen. Auch eher strenger und verschlossener Rotwein mag das Karaffieren, denn so wirkt er offener und vielschichtiger. Wurde außerdem der Wein deutlich geschwefelt, mag sich dieser unerwünschte Unterton verflüchtigen.
Durfte der Rotwein vor dem Servieren in einer Karaffe atmen und hat sich dennoch nicht (ausreichend) geöffnet, empfiehlt sich das Dekantieren von Rotwein. Denn das Öffnen der Weinflasche rund eine Stunde vor dem Genuss wird oft vom so genannten Dekantieren gefolgt. Dabei handelt es sich um das Gießen in eine Rotweinkaraffe. Dadurch wird der Rotwein vom Bodensatz in der Flasche getrennt.
Was ist die ideale Trinktemperatur?
Wie bei Spirituosen kommt es beim Wein auf die richtige Trinktemperatur an. Zu kalt oder zu warm, und seine Aromen können sich nicht richtig entfalten.
Kurz zusammengefasst wird Rotwein wärmer getrunken als Weißwein, Roséwein oder Schaumwein. Das liegt an seinen Inhaltsstoffen und seinem Charakter. Je wärmer die Trinktemperatur von Rotwein, desto aromatischer wirkt er.
Und je edler der Rotwein, desto wärmer sollte die Trinktemperatur sein. Dabei sollte man beispielsweise auch zwischen eher würzigem und eher fruchtigem Wein unterscheiden. Letzterer mag es teilweise etwas kühler.
Eine durchschnittliche empfohlene Trinktemperatur von Rotwein liegt bei 14 bis 20 °C.
Wozu passt er?
Rotwein wird gern zum Marinieren und Kochen (Abschmecken von Soßen) sowie zum Backen von Kuchen verwendet. Außerdem eignet sich Rotwein als Speisenbegleiter.
Rotwein - was dazu essen? Rote Weine passen gut zu Geflügel wie Gans und Ente, zu Wild und zu rotem Fleisch wie Rind, Kalb, Lamm oder Schwein.
Wie also bereits erwähnt, gibt es zahlreiche Pairings von Rotwein und Essen, die Spaß machen. Am besten probiert man selbst diverse Kombinationen aus, denn es kommt immer auf zwei Dinge an: erstens auf die Aromen des Rotweins, zweitens auf die Geschmacksnoten der Speisen.
So gesehen sollte der Rotwein z. B. nicht zu mild oder zu kraftvoll sein, wenn man ihn als Speisenbegleiter genießen will. Sonst geht er unter oder überdeckt den Geschmack des Essens
Zwar ist das Pairing aus Rotwein und Fleisch üblich, aber auch Vegetarier kommen auf ihre Kosten, beispielsweise bei gegrilltem Gemüse zu einem fruchtbetonten Sommerwein.
Als Faustregel sollten Sie nicht vergessen, dass der Rotwein umso kräftiger sein sollte, je deftiger oder würziger das Gericht ist. Ein fülliger und recht intensiver Rotwein passt außerdem zu reifem, duftendem Käse, wobei er säurearm sein sollte. Er darf dabei gern recht süß sein, denn damit komplementiert er den salzigen bis herzhaften Käsegeschmack. Auch zu so manch einem Dessert und zu Schokolade passt Rotwein gut.
Wie muss man Rotwein richtig verschließen?
Nicht immer wird eine Rotweinflasche auf einmal ausgetrunken. Meist gönnt man sich zu zweit ein Glas zum Dinner oder trinkt selbst ein Glas und entspannt gemütlich. Was passiert dann mit der geöffneten Flasche? Wie lagert man Rotwein richtig, damit er haltbar bleibt und außerdem nicht an Genuss verliert?
Das A und O ist, dass Sie die Flasche so luftdicht wie möglich wieder verschließen. So dringt nicht dauernd Sauerstoff ein, der sich auf die Aromen auswirkt. Eine Möglichkeit sind besondere Verschlüsse oder Glasstopfen, die den ursprünglichen Korken ersetzen. Diese korkenähnlichen Weinverschlüsse sind im Handel erhältlich und stellen die beste Lösung. Bei manchen Produkten wird einfach der Verschluss dicht wieder aufgeschraubt.
Alternativ zum Weinverschluss ist es sinnvoll, den Wein in eine kleinere Flasche umzufüllen, denn je weniger Freiraum vorhanden ist, desto weniger Angriffsfläche gibt es für den Sauerstoff.
Davon einmal abgesehen ist ein kühles Aufbewahren im Kühlschrank bei geöffneter Rotweinflasche ebenso ratsam wie beim Weißwein. Offener Wein kann zudem frisch bleiben, wenn man mittels Vakuumpumpe die Luft in der Flasche entfernt. Einige Kenner verwenden stattdessen Schutzgas wie Argon, das die Luft aus der Flasche verdrängt und nicht mit dem Wein im Inneren reagiert.
Warum wird Rotwein in grüne oder dunkle Flaschen gefüllt?
Wo wir gerade beim Thema der Haltbarkeit und richtigen Aufbewahrung von Rotwein sind: Warum wird Rotwein in grüne oder dunkle Flaschen gefüllt? Sie dienen als Lichtschutz, ähnlich wie man das von Behältnissen für Gewürze oder andere Getränke kennt.
Dunkle Farben wie Grün oder Schwarz kommen nicht nur bei der Rotweinflasche zum Einsatz, sondern beispielsweise auch bei Sekt. Aber warum ausgerechnet Grün? Es ist davon auszugehen, dass die grünlichen Schattierungen mit den Traditionen der Glasindustrie und mit den Glasöfen zu tun haben. Dies ist aber nicht in jedem Land so. Beispielsweise bevorzugt man beim Rotwein aus Italien oft braune Flaschen.
Weinflaschen werden zum Teil auch farblich an die jeweiligen Weine angepasst, beispielsweise beim Bordeaux. Trockene Rotweine aus dem Bordeaux wandern in grüne Flaschen, süßere Varianten in klare Weinflaschen.
Bei den Burgunderflaschen verhält es sich ähnlich wie bei den Bordeauxflaschen. Kleine Unterschiede im Design drücken sich nicht nur in der Farbe, sondern auch in der Form (schlanker oder bauchiger) und der Schulter aus. Selbstverständlich gibt es darüber hinaus mehrere Flaschengrößen, wobei die Normalflasche Rotwein 0,75 l umfasst.
Trocken oder lieblich - welcher Rotwein passt zu mir?
Die Faszination von Rotwein liegt nicht zuletzt darin begründet, dass es für jeden Anlass und jede Vorliebe das Richtige gibt. Der eine oder einzig richtige Rotwein existiert nicht. Stattdessen gibt es so viel Auswahl, dass jeder fündig wird. Gleichzeitig mag das riesige Sortiment beim Rotwein kaufen ein wenig überwältigend erscheinen. Gerade Einsteiger stellen sich oft die Frage, womit sie beginnen sollen oder was wohl die beste Wahl ist.
Unterschieden wird nicht nur nach Geschmacksnoten wie fruchtig oder würzig, sondern auch die Kategorisierung trockener Rotwein und süßer bzw. lieblicher Rotwein hat sich eingebürgert.
Der klassische trockene Rotwein enthält meist nicht mehr als 3 g Zucker pro Liter, darf jedoch bis zu 9 g pro Liter sein Eigen nennen, wenn genug Fruchtsäure diesen Eindruck von Süße mindert. Halbtrockener Rotwein stellt die nächste Stufe dar und hier sind 12 g/l das Limit. Ein weiterer Begriff dafür ist feinherber Wein. Lieblicher Rotwein ist übrigens nicht dasselbe wie süßer Rotwein, der mehr als 45 g/l Restzuckergehalt besitzt.
- Generell fühlen sich Anfänger mit einem lieblichen Rotwein wohler, da er weniger strikt wirkt. Charmant und süßlich, aber mit einem Hauch von Säure, spricht der liebliche Rotwein ein breites Publikum an.
- Kenner bevorzugen hingegen weniger Süße, da jene zum Teil die Aromen überdecken kann. Davon einmal abgesehen kommt es darauf an, worauf Sie Lust haben. Denken Sie z. B. an das Pairing von Rotwein und Essen, bei dem der Restzuckergehalt beachtet werden sollte.
Probieren Sie sich doch einfach durch unser Rotwein Angebot hindurch und finden Sie heraus, wie viel Süße Sie anspricht. Manche orientieren sich stattdessen an diesem coolen Tipp: Der Rotwein wird wahrscheinlich so am besten gefallen, wie man am liebsten Kaffee trinkt. Wer also viel Zucker bevorzugt, ist bei einem lieblichen Rotwein besser aufgehoben.
Rotweinsorten & -typen
Was sind klassische Rebsorten?
Zu den bekannten Klassikern, die rund um die Welt schon seit Jahrhunderten zu Rotwein verkeltert werden, gehören
- Merlot,
- Spätburgunder bzw. Pinot Noir,
- Cabernet Sauvignon und
- Tempranillo.
Welche sind die Bekanntesten?
Die bekanntesten Rotweinsorten sind quasi synonym mit den berühmtesten Weinanbaugebieten und Rebsorten wie Burgund und Bordeaux aus Frankreich oder Barolo, Brunello di Montalcino, Chianti und Amarone aus Italien.
Auch Sangiovese und Primitivo bzw. Zinfandel, Cabernet Franc, Pinot Meunier, Syrah oder Shiraz, Cinsault, Grenache (Garnacha), Nebbiolo, Touriga und Malbec sind ganz vorn mit dabei.
In Deutschland steht der Spätburgunder an der Spitze, gemessen an der Rebfläche. Ihm folgen Schwarzriesling, Portugieser und Dornfelder sowie Lemberger oder Sankt Laurent.
International gebührt der erste Platz Cabernet Sauvignon, dicht gefolgt von Merlot, Tempranillo und Airén aus Spanien.
Aus welchem Land stammt der beste Rotwein?
Wie bereits erwähnt, entsteht großartiger Rotwein in vielen Ländern, allen voran in Europa. Die Hochburg schlechthin ist Frankreich, wobei Italien und Spanien an den traditionsreichen Klassiker herankommen.
Französischer Rotwein aus Burgund oder Bordeaux genießt Kultstatus und ist am berühmtesten. Das muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass man ihn auch zu den besten Rotweinen zählt.
Wer hiernach sucht, sollte sich u. a. an den Punkten bzw. Bewertungen von Weinkritikern und den Reviews in Weinmagazinen sowie an Medaillen bei internationalen Wettbewerben orientieren.
Zu den prämierten und bekannten Rotweinen gehören z. B. auch spanischer Rotwein aus Rioja oder Ribera del Duero und italienischer Rotwein aus Toskana oder Piemont.