











Prosecco: Was ist das?
Prosecco ist ein italienischer Wein mit perlender oder schäumender Qualität - in der Regel also weder Stillwein noch Weiß-, Rot- oder Roséwein. Kommt Prosecco immer aus Italien? Ja, denn er unterliegt einer geschützten Herkunftsbezeichnung. Aber wo wird Prosecco aus Italien hergestellt bzw. wo wird die Traubensorte für ihn angebaut? Und aus welcher Region stammt er? Prosecco darf lediglich in den Provinzen Friaul-Julisch Venetien und Venetien als Prosecco Anbaugebiet hergestellt werden - und das nur aus einer einzigen, in dem Weinbaugebiet autochthonen Rebsorte. Lange Zeit wurde diese Sorte als Prosecco bezeichnet, doch heute gibt es die Prosecco-Trauben nicht mehr. Stattdessen beschränkt sich der Titel auf den Wein Prosecco aus Italien. Diese Sorte wird Glera genannt. Ist Prosecco ein geschützter Begriff? Ja, auch diese Eigenschaft trifft zu. Interessanterweise betitelt Prosecco sowohl schäumenden Weißwein als auch Perlwein. Sogar der vergleichsweise rare Stillwein aus der Glera-Traube im Prosecco Anbaugebiet heißt so. Unterschieden wird Prosecco mehrheitlich in den Spumante (schäumend) und den Frizzante als Perlwein aus derselben Traube.

Sofern man das Wort als Synonym für Schaumwein benutzt, bezeichnet Prosecco auch Sekt. Doch wie bereits erläutert gibt es ihn auch als Perlwein. Zudem verwendet man den Begriff Sekt eher für deutsche Produkte. Kann man Prosecco mit Champagner vergleichen? Bedingt ja, wobei Letzterer in der Champagne in Frankreich produziert wird und mit seiner Herstellungsweise ein Vorbild für andere Weine darstellt.
Champagner & Prosecco: Wo ist der Unterschied? Gemeinsam ist den beiden Produkten die Beschränkung auf ein Gebiet mitsamt Regeln wie bestimmten zugelassenen Traubensorten und Methoden. Beim Champagner aus Frankreich sind dies die drei Sorten: Pinot Noir, Pinot Meunier und Chardonnay aus dem Weinbaugebiet Champagne innerhalb der Charente mit verschiedenen Lagen/Crus. Beim Prosecco aus Italien hingegen ist nur eine einzige Traubenart zugelassen. Auf fast 24.000 Hektar Rebfläche wird in dem Weinbaugebiet die Weißweinsorte Glera für Prosecco Spumante und Prosecco Frizzante angebaut. Theoretisch ist es der Weinkellerei erlaubt, für Proseccos rund 10 % andere zugelassene Weißweinsorten wie Verdiso, Bianchatta, Weißburgunder oder Chardonnay hinzuzufügen, doch Glera wird bei den Prosecco-Marken bevorzugt. Beim erst seit Kurzem erlaubten Prosecco Rosé dürfen in ganz geringen Anteilen Rotweinsorten wie Spätburgunder bzw. Pinot Nero mit von der Partie sein. Der rare, trendige Rosé Prosecco verdankt diesem nicht zuletzt seine schöne Farbe und seine frische, fruchtbetonte bis süßliche Finesse.

Ein weiterer Unterschied zwischen Champagner und Prosecco: Anders als beim Champagner verzichtet der Prosecco-Hersteller auf eine Dosage. Inzwischen verlassen sich diverse Weinkellereien im Veneto auf die Tankgärung statt der Flaschengärung nach der Champagner-Methode. Sie umfasst große Gärbehälter für die zweite Gärung, was die Prosecco-Herstellung mit weniger Aufwand und höherer Effizienz ermöglicht.
Und was ist der Unterschied zwischen Secco und Prosecco? Oft werden diese Begriffe sowie der Begriff Frizzante als Synonym verwendet, doch das ist nicht ganz korrekt! So darf man Secco unabhängig von der Herkunft für Perlwein aus Italien verwenden, weshalb das Wort eher mit Frizzante als mit Prosecco verglichen werden sollte. Übrigens bedeutet der Begriff “secco” im Allgemeinen auf Italienisch “trocken” - vergleichbar mit “Sec" beim Champagner. Bei einem Frizzante oder Secco Wein wie Prosecco aus Italien sieht das Ganze ein bisschen anders aus. So liegt die Obergrenze des Zuckergehaltes nicht bei 10 Gramm pro Liter, sondern bei 35 g/l. Damit gibt sich der Secco nicht zu trocken.
Warum heißt Prosecco Prosecco?
Was bedeutet Prosecco, und wo kommt er her? Interessanterweise blickt man hier auf eine lange Vergangenheit zurück. Man kannte ihn bereits im Altertum, damals unter dem lateinischen Namen Vinum Pucinum. Erstmals schriftlich erwähnt wurde er als Prosecco Mitte des 18. Jahrhunderts in einem Gedicht. Es ist davon auszugehen, dass er seinen Namen einer Ortschaft verdankt, die inzwischen gar nicht mehr Teil des zugelassenen Weinbaugebiets ist. Der Ort war mit einer Burg auf einem Hügel verbunden. Experten vermuten, der Name des Dorfes Prosseck oder Prosegg leitet sich von dem slawischen Wort "proseku" ab, das "abgeholzte Fläche" bedeutet. Deutsche Wurzeln könnte die Ortschaft ebenfalls besitzen. Sicher ist jedenfalls, dass Prosecco nicht von dem oben erwähnten italienischen Wort "secco" für "trocken" stammt, obwohl er gern trocken ausgebaut wird.
Wie wird hochqualitativer Prosecco hergestellt?
Prosecco profitiert von strikten Richtlinien und ist auf seine Herkunft stolz. Gekeltert wird er niemals als Cuvée wie regulärer Sekt, sondern sortenrein aus der Weißweinsorte Glera. Sie wird zu einem Grundwein verarbeitet, indem der Traubenmost gärt. Diese erste, alkoholische Gärung wandelt den Zucker in Alkohol um. In dieser Hinsicht ähnelt die Prosecco-Herstellung der Produktion von anderen Schaumweinen.
Wie erhält der Prosecco Frizzante seine Kohlensäure?
Das Kohlendioxid gelangt mittels Flaschengärung in den Wein. Das bedeutet, dass man den Grundwein in eine verkorkte Flasche gibt. In ihrem Inneren bildet sich Überdruck, sodass sich Kohlenstoffdioxid im Wein löst. Die traditionelle Flaschengärung von Prosecco führt zu einer Hefebildung. Diese Hefe muss anschließend abgerüttelt und aus der Flasche entfernt werden.
Kohlensäurehaltiger Prosecco muss - anders als Champagner - nicht degorgiert werden. Er wird in die Proseccoflasche gefüllt und verkorkt. Diese Tankgärung kommt inzwischen bei den meisten Weingütern der Region zum Einsatz, und das ist gleichzeitig ein Unterschied zwischen Prosecco, Champagner und Winzersekt aus Deutschland.
Wie erkennt man den echten Prosecco DOC?
Die Herstellung von Prosecco ist von Richtlinien geprägt. Der Wein aus Venetien ist auf den DOC-Status mit geschützter Herkunftsbezeichnung stolz. Die Tankgärung führt in der Regel zu einer lebhaften und ausgeprägten Kohlensäure mit einer feinen Perlage, die lang im Glas abbleibt. Der Prosecco Frizzante ist ein wenig zurückhaltender. In beiden Fällen handelt es sich um Weißwein mit Kohlensäure, denn die Glera-Trauben sind das A und O für den Prosecco aus Venetien. Übrigens gibt es geringe Differenzen beim Kohlensäuregehalt, die an der Flaschengröße liegen. So sind Prosecco kleine Flaschen eine gute Idee für prickelnden Genuss.
Apropos DOC-Status: Es gibt neben Prosecco DOC sogar edlen Prosecco mit DOCG-Status, der aus der Provinz Treviso stammt. Sie stellt die Prosecco-Hochburg im Veneto dar und liefert sowohl den Prosecco di Conegliano Valdobbiadene - aus den zwei Anbaugebieten Valdobbiadene und Conegliano - als auch den Prosecco Colli Asolani, den man bei der Stadt Asolo produziert.

Welche Prosecco Sorten gibt es? Was sind italienische Prosecco Marken?
Wie schmeckt Prosecco? Meist wird der Wein als Prosecco Brut mit bis zu 12 Gramm Zucker pro Liter trocken ausgebaut. Er leuchtet strohgelb, besitzt einen finessereichen Duft und einen fruchtbetonten, frischen Prosecco Geschmack. Er mag leicht säuerlich oder fein mineralisch bis salzig wirken. Gelbe Früchte, Tropenfrüchte und Zitrusfrüchte sind üblich. Sein Alkoholgehalt liegt bei mindestens 11 % vol. und sein Säuregehalt bei mindestens 4,5 g/l. Man trinkt Prosecco aus Italien wie Sekt kalt bei einer Trinktemperatur von 6 bis 8 °C.
Was passt zu Prosecco und diesem Geschmack?
Er eignet sich als Speisebegleiter, und das nicht nur zu italienischer Kost! So lässt er sich zur Abwechslung auch mal mit salzigen oder fruchtigen Gerichten servieren. Zu kräftig gewürzten asiatischen Rezepten und Speisen eignet er sich als löschender Drink. Süßere Prosecco-Sorten wie Demi-Sec oder Secco machen außerdem zum Dessert eine tolle Figur. Und was passt noch dazu? Leichte Kost wie Meeresfrüchte, Fisch und helles Fleisch sind für ein Pairing aus Prosecco und Speisen ideal geeignet. Möchte man lieber mit Prosecco Cocktails mischen, eignet er sich als Kombination mit Früchten wie Beeren und zu floralen Geschmacksnoten. Eine große Prosecco Flasche reicht für mehrere Drinks, beispielsweise bei Partys oder beim gemeinsamen Essen im Garten. Die reguläre Prosecco Flasche ist aber ebenfalls ausreichen - oder man investiert in mehrere kleine Prosecco Flaschen im praktischen Set. So lassen sich auch mehrere Sorten geschmacklich erforschen.