Französischer Wein - Weltbekannter Hochgenuss
Sowohl im Hinblick auf die Qualität als auch auf die Quantität befindet sich Frankreich an der europäischen sowie globalen Spitze, wenn es um den Wein geht. Vor allem der Burgunder, der Bordeaux und der Champagner sind das Vorbild ihrer Kategorie und haben Varianten in anderen Ländern inspiriert. Als das bedeutendste Weinbaugebiet der Welt übernimmt Frankreich eine Vorbildfunktion, die nicht unterschätzt werden darf. Nicht zuletzt liegt dies auch an französischen Rebsorten, die inzwischen international angebaut und verarbeitet werden. Man denke nur einmal an Merlot, Chardonnay und Cabernet Sauvignon. Aufgepasst: Frankreich ist trotz all dem nicht der an den Produktionszahlen bzw. Verkaufsmengen gemessene größte Weinproduzent. Dieser erste Platz gebührt Italien, doch die Franzosen sind den Italienern dicht auf den Fersen.
















































Allgemeines zum Wein-Land Frankreich
Frankreich ist das Weinland schlechthin, darüber lässt sich einfach nicht streiten. Schon allein aus diesem Grund lohnt es sich, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Gibt es etwas, das den Weinbau in Frankreich begünstigt? Liegt es am Land mit seinen geografischen und klimatischen Gegebenheiten? An der Geschichte von Frankreich? Ein allgemeiner Blick auf den Mittelmeerstaat mag weniger aufschlussreich sein, ist aber zu Beginn ein Muss.
Als eines unserer Nachbarländer grenzt Frankreich zudem noch an Spanien, Italien, die Schweiz, Belgien, Luxemburg, Monaco und Andorra. Mit der Republik ist zu rechnen, denn an der Fläche gemessen ist sie das größte Mitgliedsland der Europäischen Union: Auf über 640.000 km2 tummeln sich rund 67.000 Einwohner. Damit ist Frankreich außerdem nach Deutschland der bevölkerungsreichste Mitgliedsstaat der EU. Paris ist nicht nur französische Hauptstadt, sondern auch der größte urbane Ballungsraum. Weitere bedeutende Großstädte sind u. a. Marseille, Toulouse, Lyon, Nice (Nizza), Strasbourg (Straßburg), Nantes und Lille. Bordeaux ist ebenfalls eine der größten Städte und lässt Weinkenner aufgrund des gleichnamigen Weins sofort hellhörig werden. Den Landesgrenzen hat es Frankreich zu verdanken, dass es einem Sechseck gleichkommt. Es erstreckt sich vom Atlantischen Ozean bis zum Rhein und von der Nordsee und vom Ärmelkanal bis hin zum Mittelmeer. Eben jene Größe und Lage führt dazu, dass Frankreich von diversen unterschiedlichen Landschaftszonen und Klimazonen dominiert wird. Das, wiederum, wirkt sich auf den Wein aus Frankreich auf, der oft regionaltypische Züge aufweist. Hügel und Ebenen prägen den Großteil der französischen Landesfläche, ergänzt durch Gebirge wie Alpen, Jura, Zentralmassiv, Vogesen und Pyrenäen. Bekannt ist - bei Touristen im Winter - der Mont Blanc als höchster Berg.
Es ist zu bemerken, dass sich das Land in 18 Regionen unterteilt, die nicht immer mit den jeweiligen Weinbauregionen übereinstimmen. Fünf davon sind sogar nicht einmal Teil des Festlands in Europa, sondern zählen zu den französischen Übersee-Départements wie auf den Antillen (z. B. Guadeloupe, Martinique, Réunion). Diese Übersee-Gebiete spielen beim Rhum Agricole unter Kontrolle Frankreichs eine bedeutende Rolle, müssen im Hinblick auf den Wein aus Frankreich jedoch nicht berücksichtigt werden. Als sechstgrößte Volkswirtschaft der Welt ist Frankreich ein Hauptakteur in vielen Belangen, sowohl im Import als auch im Export. Die Automobilindustrie und der Maschinenbau sowie die Elektronik und die Pharmaindustrie sind für den Exporterfolg genauso wichtig wie die Lebensmittelbranche und der französische Weinbau. Nicht vergessen darf man bei der Betrachtung der Wirtschaft den Tourismus und die Luxusgüterindustrie. Gerade der Tourismus ist wiederum mit dem Weinbau in Frankreich verbunden. Es lohnt sich, einen näheren Blick auf die wirtschaftliche Beziehung zwischen Frankreich und Deutschland zu werfen: Zum einen ist die Bundesrepublik für fast 20 % der französischen Importe zuständig; zum anderen gehört sie mit einem Anteil von circa 16 % zu den Top-Märkten für Exporte und ist damit der wichtigste Handelspartner für das Nachbarland. Spanien, die USA und Italien spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Auch hier sollte man den Wein aus Frankreich nicht vergessen. Die französische Kulturindustrie ist ein treibender Faktor. Apropos Kultur: Die französische Kultur, ihre Kunst, ihre Architektur und ihre Küche haben im Laufe der Jahrhunderte ihren Siegeszug um die Welt angetreten und sind noch heute anerkannt sowie in aller Munde. Als die einflussreichste Küche in Europa darf man speziell die französische Küche - gern in Verbindung mit dem Wein aus Frankreich - nicht unterschätzen. Außerdem wurde der Film dank der Gebrüder Lumiere in Frankreich geboren.
Interessanterweise ist die hohe Bevölkerungszahl ein wenig trugschlüssig: Schon früher als andere europäische Länder kämpften die Franzosen mit einem langsamen Bevölkerungswachstum, sodass ein Arbeitskräftemangel in den vergangenen Jahrhunderten zum Anheuern von Gastarbeitern aus dem nahen und fernen Ausland führte. Teilweise kam Frankreich die damalige Kolonialherrschaft zugute, wobei die meisten Einwanderer aus den Nachbarländern sowie aus Polen stammten. Erst in der jüngeren Vergangenheit sind viele der Migranten afrikanischen oder karibischen Ursprungs und gelangen teilweise als Flüchtlinge ins Land. Der Großraum Paris und der südöstliche Teil Frankreichs beheimaten die meisten Einwanderer. Französisch ist nicht nur die Landessprache, sondern gehört auch zu den am meisten und weitesten gesprochenen Weltsprachen, gemeinsam mit Spanisch und Englisch. Etliche französische Begriffe und Fachbegriffe prägen den internationalen Weinbau, die Spirituosenindustrie - dank Cognac und Armagnac - sowie die gehobene Küche. Ob Ausdrücke wie Grand Cru, Millésimé, Méthode champenoise, Brut, Sec oder Cuvée, die Franzosen haben mit ihrem Wein rund um den Globus ihre Spuren hinterlassen. Mancherorts waren sie es auch, die als Auswanderer das Wissen um den Weinbau in ein anderes Land brachten und dort die Herstellung von Wein etablierten.
Der Weinbau in Frankreich
Alles in allem kümmern sich bis zu 144.000 Weingüter und Weinkellereien um den Wein aus Frankreich, und das in so gut wie jedem Winkel des Landes und aus den verschiedensten Rebsorten. Die Gesamtrebfläche beträgt rund 876.000 Hektar Land mit unterschiedlichen Mikroklimas und Bodenbeschaffenheiten, was mit ein Grund für den typisch französischen Terroir-Gedanken ist. Er besagt kurz zusammengefasst, dass jeder Wein von den genauen Gegebenheiten vor Ort geprägt wird. Jedes Weinbaugebiet mit seinen Subzonen profitiert von anderem Wetter und einer anderen Bodenbeschaffenheit, was sich nicht nur auf den Ertrag auswirkt, sondern auch im Wein zum Ausdruck kommen soll.
Hier noch ein paar Fakten zum Weinbau in Frankreich, die erahnen lassen, warum französischer Wein ein solcher Gigant ist und so hohe Standards setzt. Jährlich produzieren die Weinhersteller bis zu sechs oder sieben Millionen Weinflaschen. Interessanterweise sind etwa 66 % davon für den Konsum im Herstellungsland selbst vorgesehen. Der Rotwein aus Frankreich macht zusammen mit dem Roséwein bis zu 75 % der Gesamtproduktion an Wein aus Frankreich aus. Der Weißwein aus Frankreich liegt bei weniger als 30 %, gefolgt vom Schaumwein aus Frankreich wie dem Champagner und dem Crémant. Pro Jahr kommt die französische Weinindustrie schätzungsweise auf einen Umsatz von mehr als acht Milliarden Euro. Man geht davon aus, dass die Franzosen bis zu 20 % der globalen Weinproduktion beherrschen, wobei die Tendenz fallend ist. Bemerkenswert ist dabei, dass Wein aus Frankreich größtenteils im gehobenen Preissegment angesiedelt ist und dort deutlich mehr dominiert als allgemein. Jahrzehntelang war Carignan bei den Rebsorten beim Wein aus Frankreich der Spitzenreiter, so nimmt Merlot inzwischen als meistangebaute Rebsorte Frankreichs den ersten Platz ein. Auf dem zweiten Platz findet man die Rotweinsorte Grenache. Der dritte Platz gebührt der Weißweinsorte Ugni Blanc, welche die Mehrheit des Grundweins für den Cognac (Eau de Vie) liefert. Teil der Top 5 sind des Weiteren Shiraz (Syrah) und Cabernet Sauvignon.
Man geht davon aus, dass die alten Griechen den Weinbau nach Frankreich brachten und in der Nähe vom heutigen Marseille die ersten Rebstöcke kultivierten. Die Geschichte des Weinbaus in Frankreich ist somit ausgesprochen alt und nahm im Süden des Landes ihren Anfang. Es bildete sich später ein reger Weinhandel zwischen dem damaligen Gallien und Italien, weshalb auch die alten Römer den Weinbau in Frankreich beeinflussten und vorantrieben. Als sich im Laufe der Zeit in anderen Ländern immer mehr Konkurrenz einfand, bürgerte es sich bei den Franzosen an, rigorose Qualitätsstandards einzuführen und zu kontrollieren sowie den typischen Charakter von Wein aus Frankreich zu bewahren. Das erklärt, warum bis heute kaum ein landwirtschaftlicher Bereich der Welt so überwacht und strikt ist wie die französische Weinproduktion.
Bekannte Weinbaugebiete in Frankreich
Ein Blick auf eine Karte mit den Weinbauregionen Frankreichs führt vor Augen, dass es sich um flächenmäßig überraschend kleine Gebiete handelt, die im Süden, Osten und Westen recht gleichmäßig verteilt sind und den Norden etwas vernachlässigen. Man darf auf keinen Fall die Rechnung ohne die französische Weinbauregion Bordeaux machen, wenn es um den Wein aus Frankreich geht. Sie erhält ihren Namen von der gleichnamigen Stadt und zählt mit einer Rebfläche von mehr als 120.000 Hektar zu den größten Weinbauregionen in Frankreich. In keiner anderen französischen Weinbauregion ist der Anteil an Spitzenweinen mit Top-Qualität so hoch wie im Bordeaux mit einer jährlichen Weinproduktion von bis zu 7 Millionen Hektolitern. Bordeaux Wein ist meist ein hochwertiger Rotwein, wobei es sich um Cuvées - also Verschnitte - handelt. Bordeaux Rotwein basiert auf klassischen Rebsorten. Manche Appellationen sind bekannter oder spezieller als andere, beispielsweise Sauternes. Subregionale Appellationen wie Medoc und Graves sind ebenfalls bekannt. Wein aus dem Bordeaux übernimmt eine Vorbildfunktion, ebenfalls wie Wein aus dem Burgund. Weine im Bordelais - was ein weiterer Name für das Bordeaux-Weinbaugebiet in Frankreich ist - sind bei Kennern begehrt und im gastronomischen Bereich üblich. Allgemein lässt sich über die begehrten Bordeauxweine das Folgende aussagen: Je enger umgrenzt und kleiner die Appellation ist, desto höher ist das Qualitätsniveau der Weine, was sich im Preis niederschlägt.
Ebenso angesehen ist die Weinbauregion Burgund mit ihrem Burgunder als Inbegriff für den Wein aus Frankreich. Im Gegensatz zum Bordeaux wird in der Bourgogne (so die französische Version von Burgund) sortenreiner Wein gekeltert. Sortenreiner Rotwein aus dem Burgund dominiert im Vergleich zum Weißwein. Der Burgunder basiert auf Pinot Noir (Spätburgunder), während der Weißwein aus dem Burgund aus Chardonnay gekeltert wird. Die im Weinbaugebiet Burgund vorzufindenden Grand Crus Côte de Beaune und Côte de Nuits sind beinahe legendär und liefern einige der weltberühmten Weine aus Frankreich. Eher kleine Weingüter kümmern sich um den Weinbau im Burgund, u. a. in Regionen wie Chablis.
Erwähnen sollte man im Hinblick auf den Weinbau in Frankreich unbedingt noch die Champagne mit ihrem einzigartigen Schaumwein, das mit Deutschland vergleichbare Elsass – Alsace genannt – und das Beaujolais mit seinen Parallelen und Unterschieden zum Burgund. Die Provence – für den Roséwein aus Frankreich geschätzt - und das Loire-Tal, die Weinbauregion Jura, das Rhone-Tal mit teilweise mediterranem Klima und Rotwein aus Grenache oder Syrah sowie das Weinbaugebiet Languedoc, Savoyen – wichtig für den Weißwein aus Frankreich – und Sud-Ouest (Südwest) sind gemeinsam mit dem östlichen Weinbaugebiet Est und Korsika für Tafelweine weitere französische Weinbauregionen.
Warum Wein aus Frankreich kaufen?
Nicht nur hat die Weinherstellung in Frankreich den Rest der Welt geprägt, sondern sie scheut sich auch nach wie vor, vom Rest der Welt beeinflusst zu werden. Zahlreiche französische Weine bieten Wiedererkennungswert und gelten zudem als Luxusgüter, die mit einem gehobenen Lifestyle und mit der Starküche assoziiert werden. Wer sich Weinkenner oder Weinliebhaber nennen möchte, muss sich mit dem Wein aus Frankreich auskennen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde das Prinzip der geschützten Herkunftsbezeichnung eingeführt. Der AOC-Status (AOC steht für Appellation d'Origine Contrôlée) wird nur dann verliehen, wenn alle hiermit verbundenen Vorschriften eingehalten werden. Bekannte Beispiele für AOC-Weine mit geschützter Herkunft sind u. a. Champagner, Bordeaux und Burgund. Insgesamt sind mehr als 400 Appellationen anerkannt. Faszinierenderweise bezieht sich der AOC-Status von Wein aus Frankreich nicht allein auf die Herkunft an sich, sondern umfasst weitere Einschränkungen und Regeln im Hinblick auf die zugelassenen Weinbaugebiete und Rebsorten, Methoden und Erträge. In den letzten Jahrzehnten ist der Anteil an AOC-Wein aus Frankreich gestiegen und liegt bei rund 50 % aller im Land gekelterten Rotweine, Roseweine, Weißweine und Schaumweine. Etwa 18 Millionen Hektoliter entfallen auf den Roséwein und Rotwein aus Frankreich sowie fast 9 Hektoliter auf den Weißwein aus Frankreich. Eine nicht ganz so edle Qualitätsstufe ist der französische Landwein, auch gehobener Tafelwein genannt. Landweine aus Frankreich umfassen knapp 13 Millionen Hektoliter Rosé und Rotwein sowie nicht ganz 3 Hektoliter Weißwein. Sie schaffen es gemeinsam auf ein Drittel der Gesamtproduktion an Wein aus Frankreich. Einfache Tafelweine werden ebenfalls hergestellt und machen circa 18 % der Gesamtproduktion aus. Wer es traditionell und qualitativ mag, sollte Weine aus Frankreich kaufen. Französische Weine stecken voller Persönlichkeit und sind nicht nur aufgrund des Terroir-Gedankens und der vielen Regelungen eine empfehlenswerte Wahl. Selbstverständlich trägt der Schaumwein zur Popularität bei, denn neben dem Champagner gibt es noch den Crémant zu entdecken. Ob französischer Rotwein oder französischer Weißwein, es mangelt niemals an Auswahl.